fr-bb https://fr-bb.org Freie Radios – Berlin Brandenburg Tue, 12 Mar 2024 19:59:43 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.3 https://fr-bb.org/wp-content/uploads/2019/01/cropped-frbb-logo-1-32x32.png fr-bb https://fr-bb.org 32 32 FR-BB: Stellungnahme zur Audio-Strategie der mabb https://fr-bb.org/2024/01/stellungnahme-zur-audio-strategie-der-mabb-noch-immer-aktuell/ https://fr-bb.org/2024/01/stellungnahme-zur-audio-strategie-der-mabb-noch-immer-aktuell/#comments Sun, 21 Jan 2024 22:45:35 +0000 https://fr-bb.org/?p=306 „FR-BB: Stellungnahme zur Audio-Strategie der mabb“ weiterlesen]]>
Bild: Pi Radio

Als Verein der Freien Radios Berlin und Brandenburg sind wir im nichtkommerziellen Lokalfunk Community Radios dezentral in unserer Region mit unterschiedlichen Perspektiven angesiedelt, die sich aus den jeweils lokalen Voraussetzungen ergeben. Im Stadtgebiet Berlin, Potsdam und Frankfurt (Oder) gibt es z.B. NKL-UKW-Sender, in dem Rest Brandenburgs bisher nicht.

Freie Radios in Brandenburg haben daher sehr großes Interesse daran über passende terrestrische, flächendeckende Verbreitungsformen, z.B. über DAB+ und Digital, aber auch UKW zu senden. Klar ist auch, dass eine von der mabb geplante Abschaltung von NKL-UKW eine Ausschaltung der Berliner, Potsdamer und Frankfurter Community Radios und ihrer gewachsenen Hörer:innenschaft bedeutet, was inakzeptabel ist.

Für Berlin wie für Brandenburg gilt also solidarisch wie praktisch: NKL Simulcast ist geboten!

Auffindbarkeit und Plattformen

Eine Unterstützung der mabb können wir uns gut bei der technischen Weiterentwicklung der deutschsprachigen Freie-Radio-Plattform https://freie-radios.net zu einer Mediathek der Freien Radios vorstellen.

Generell sehen auch wir die Auffindbarkeit als eines der essentiellen Bedarfe Freier Radios.

Unter den gegenwärtigen Bedingungen der politischen Ökonomie des Internets fordert Auffindbarkeit allerdings einen hohen Preis. So halten wir zunächst die Präsenz demokratischer, nichtkommerzieller Strukturen auf genuin kommerziellen und keiner demokratischen Kontrolle unterliegenden Plattformen für widersinnig.

Andererseits entspricht der Grad der Aggregation gesellschaftlicher Massen, den diese kommerziellen Plattformen erreichen, quasi dem, das früher Öffentlichkeit hieß. Sich den Plattformen entziehen zu wollen, bedeutete de facto eine gesellschaftliche Isolation, die jedem Selbstverständnis Freie Radios, die als Community Radios mit Citizen Journalism arbeiten widerspricht. Freier Zugang und das Recht, gehört zu werden, sind und bleiben Leitgedanken Freier Radios. Beide Aspekte scheinen auch von Angeboten der Plattform-Ökonomie adressiert zu werden. Allerdings zahlen die Nutzer:innen mit der Preisgabe ihrer Daten und sehen sich und ihre realen Netzwerke, ohne jede Möglichkeit der Teilhabe oder gar des Eingriffs, einem Regime von auf rein kommerzielle Ziele abgestellten Algorithmen ausgesetzt. Auch die Modelle der Rechteverwertung (SW user generated content), die von der Plattform-Ökonomie entwickelt und eingesetzt werden, sind i.d.R. mit den Prinzipien Freier Radios unvereinbar. Dies gesagt, setzen wir konsequent auf Ansätze und Lösungen, die auf Freier bzw. Offener Software basieren.

Schon um das Sendesignal ausfallsicher produzieren zu können, bedürfte es Internetanbindungen, die über den derzeitigen “Standard” von Consumer-DSL hinausgeht. Unsere bisherigen Anfragen an die mabb, für unsere Studios stabile, mit festen IP operierende Internetverbindungen zu finanzieren, blieben, wie Sie wissen, folgenlos.

UKW und DAB+

Ihr Ansinnen, den UKW-Betrieb der Freien Radios einzustellen, verwundert uns. Hatte doch die vormalige Direktorin der mabb vor 3 Jahren im Medienausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses gesagt: “Wir … haben in diesem Jahr, als die Media Broadcast ihre UKW-Sendeanlagen verkaufte, selbst die Antennen gekauft, um DAUERHAFT sicherzustellen, dass auf der 88,4 weitergesendet werden kann.” (Dr. Anja Zimmer am 14. November 2018 laut Wortprotokoll des Ausschusses für Europa, Bundesangelegenheiten und Medien des AH, Berlin.)

Nichtkommerzielles Lokalradio sollte da empfangbar sein, wo es entsteht. Und am besten über UKW. Hier gilt es unseres Erachtens zunächst, eine gute lokale Versorgung zu gewährleisten. Dabei könnte die mabb insofern unterstützend wirken, als sie im Verbund mit der Bundesnetzagentur die vorhandenen Möglichkeiten der Nutzung lokaler UKW-Frequenzen in Brandenburg koordiniert. Aus unserer Sicht sollten hier zunächst die Bedingungen in den Städten und Kommunen eruiert werden, in denen Freie Radio Gruppen entstanden sind oder entstehen.

Wir sehen in einem lokalen, über UKW niedrigschwellig angebotenen Signal die Voraussetzung für eine dereinst gelungene Migration zu einem intelligent genutzten DAB+. In beiden Fällen würden wir begrüßen, die jeweiligen Sendeanlagen selbst zu administrieren. Es wäre in diesem Zusammenhang zu erörtern, ob die Freien Radios Berlin & Brandenburg als Pilotprojekt selbst eine Betreibergesellschaft bilden könnten. Ein solches Szenario würden wir jedenfalls gerne im Rahmen jenes Runden Tisches diskutieren, der auf der “Zukunfswerkstatt community media 2021” angeregt wurde. Dabei würden Vertreter*innen Freier Radios und der sie lizensierenden Medienanstalten zusammen kommen und gemeinsam realistische Szenerien entwickeln.

Stichwort Empfangbarkeit. Der Inhouse-Empfang hat für uns eine wesentlich größere Bedeutung als der Empfang auf der Straße. Es braucht hier also vergleichsweise starke Sender, deren Leistung – so unsere vorsichtige Schätzung – bei mindestens 2kW liegen sollte. Es wäre erst einmal begrüßenswert, zunächst die weitere lokale Versorgung mit UKW im Land Brandenburg, sowie bessere Senderstandorte in Berlin zu ermitteln. In puncto DAB+ würden wir einen Austausch mit den Freien Radios und Medienstalten anderer Bundesländer begrüßen. Auch der Bundesverband Freier Radios empfiehlt NKL Simulcast aus der bundesweiten Erfahrung heraus.

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FR-BB: Welche Medienpolitik verdienen Freie Radios? https://fr-bb.org/2021/07/fr-bb-welche-medienpolitik-verdienen-freie-radios-diskussion-mit-den-medienpolitischen-sprecherinnen-vor-der-berlin-wahl/ Thu, 08 Jul 2021 10:53:32 +0000 https://fr-bb.org/?p=250 „FR-BB: Welche Medienpolitik verdienen Freie Radios?“ weiterlesen]]> Diskussion mit den medienpolitischen Sprecher:innen vor der Berlin-Wahl.

Quo vadis Medienpolitik in Berlin und Brandenburg nach der Wahl zum Abgeordnetenhaus am 26. September 2021?

Radio-Kiosk im Haus der Statistik am 23. Juni 2021 zwischen 18:00 und 19:00 Uhr im Rahmen unserer Sendung “Berliner Runde” mit Notker Schweikhardt, medienpolitischer Sprecher der Grünen, Tobias Schulze, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und netzpolitischer Sprecher der Partei die.Linke, Christian Goiny, medienpolitischer Sprecher der CDU, Stefan Förster, medienpolitischer Sprecher der FDP.

Zur Frage, wie es mit den Freien Radios nach den Wahlen weitergeht, haben sich alle Parteien geäußert. Karin Halsch von der SPD wurde am selben Tag morgens interviewt, da sie den Abendtermin nicht wahrnehmen konnte. Die SPD bekannte sich darin klar zu den Freien Radios. Zur Frage, warum Freie Radios unterstützenswert seien, meinte Karin Halsch “Weil im Freien Radio Sachen laufen, die sonst nicht zu hören wären.”

Schriftliche Stellungnahmen der Parteien finden sich in den Antworten auf unsere Wahlprüfsteine (noch nicht vollständig).

In den kommenden Wochen geht eine Legislatur zu Ende, auf die wir als Freie Radios hier in der Stadt und in Brandenburg jetzt noch einmal zurückschauen und Szenarien für die Zukunft entwerfen wollen.

Wir sind seit Jahrzehnten ein ganz besonderer Teil einer sich rasant entwickelnden Medienlandschaft. Gerne möchten wir mit Ihnen und anderen Verantwortlichen diskutieren, welche medienpolitischen Perspektiven künftig für Berlin und Brandenburg denkbar und wünschenswert wären.

Freie Radios sind selbstbestimmte, offene Medien, insbesondere für Unbekanntes und Vernachlässigtes in Wort und Musik. Programm und Organisation Freier Radios werden partizipatorisch gestaltet und sind damit eine moderne Form der Gegenöffentlichkeit. Die nichtkommerziellen, basisdemokratischen Freien Radios, ermöglichen so besonders Personen und Gruppen Zugang zur Medienproduktion, die sonst keinen oder nur begrenzten Zugang haben.

Freie Radios, ihre Redakteur:innen und Organisator:innen sind eine Familie und untereinander vernetzt. Sie beschäftigen sich intensiv mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und im Rahmen regelmäßiger Kongresse. In nationaler und internationaler Zusammenarbeit beteiligen sie sich aktiv an der Weiterentwicklung medienpolitischer Diskurse.

Phänomene wie Fake News, Hate Speech und Verschwörungserzählungen unterstreichen die Wichtigkeit und Notwendigkeit von Orten, die zivilgesellschaftlichem Diskurs Raum und Möglichkeiten eröffnen. Community Building ist eine tragende Säule von Community Media. Das Besondere findet bei Freien Radios nicht nur on Air, sondern auch off Air statt. Sie sind Austragungs- und Umschlagplätze demokratischer Selbstverständigungsprozesse.

Das Alleinstellungsmerkmal UKW und die Auffindbarkeit der Sender sind dabei essentiell für die Strukturen. Dem Selbstverständnis Freier Radios entsprechend muss Hörfunk frei von politischer und wirtschaftlicher Beeinflussung, anonym empfangbar und abgesehen von allgemein anfallenden Rundfunkgebühren ohne zusätzliche Bezahlschranken für Alle kostenlos hörbar sein.

Aktuelle Diskussionen um die Zukunft des Hörfunks und Digitalisierung – UKW, DAB+, 5G und die Frage was macht das mit dem Freien Radio beschäftigen auch die Freien Radios und ihre Hörer*innen in Berlin und Brandenburg. Eingeladen waren die Medienpolitiker:innen im Land Berlin zu unserer Sendung “Berliner Runde” am Radio-Kiosk im Haus der Statistik am 23. Juni 2021.

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Studio Ansage: Silvio-Meier-Preis 2021 für Studio Ansage und Wo ist unser Denkmal? https://fr-bb.org/2021/06/studio-ansage-silvio-meier-preis-2021-geht-an-studio-ansage-und-wo-ist-unser-denkmal/ Wed, 30 Jun 2021 10:37:34 +0000 https://fr-bb.org/?p=247 „Studio Ansage: Silvio-Meier-Preis 2021 für Studio Ansage und Wo ist unser Denkmal?“ weiterlesen]]>
Bild: Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg

Am 23. Juni 2021 um 18:00 Uhr fand die Verleihung des Silvio–Meier–Preises vor dem Jugendwiderstandsmuseum, Rigaer Str. 9/10 statt.

Die diesjährigen Preisträger*innen sind Studio Ansage und die Initiative Wo ist unser Denkmal? (Mahnmal in Gedenken an die Opfer von Rassismus und Polizeigewalt am Oranienplatz).

Studio Ansage sendet, aufgezeichnet vom Jugendwiderstandsmuseum, die Preisverleihung im Rahmen des Sondersendetages am 30. Juni 2021 von 12:00 bis 14:00 Uhr.

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FR-BB: Radiokunst-Festival von Datscha Radio https://fr-bb.org/2020/08/fr-bb-studio-ansage-listening-to-the-universe-radiophonien-des-alls-ein-radiokunst-festival-von-datscha-radio/ Tue, 11 Aug 2020 18:47:29 +0000 https://fr-bb.org/?p=226 „FR-BB: Radiokunst-Festival von Datscha Radio“ weiterlesen]]> Listening to the Universe – Radiophonien des Alls
Bild: Datscha Radio

Vom 11. August um 14:04 Uhr bis 13. August 2020, 14:00 Uhr.

Jedes Jahr schmückt sich im August der Nachthimmel der westlichen Hemisphäre mit den Meteorschauern der Perseiden. Datscha Radio nimmt dieses astronomische Spektakel als Ausgangspunkt für ein 48-stündiges Radiokunst-Festival. Sendestart ist der Monduntergang am 11. August 2020 um 14:04 Uhr.

Datscha Radio ist eine seit 2012 aktive nicht-kommerzielle, unabhängige, nomadische und interdisziplinäre Berliner Radiokunst-Initiative, die sich für eine erweiterte Kultur des Radiomachens einsetzt. Ziel ist es, neue Hörerfahrungen diesseits der gängigen Dichotomien von Kultur/Natur oder Sender/Empfänger zu kreieren. Sendestandort ist ein Schrebergarten im Norden Berlins.

“Listening to the Universe – Radiophonien des Alls” widmet sich radiophonen Themen und Musiken, die dem Phänomen des Kometen 109P/Swift-Tuttle nachspüren. Denn alljährlich, wenn die Erde um den 12. August herum der Umlaufbahn des Kometen am nächsten kommt, fallen Kometenteilchen mit hoher Geschwindigkeit in die Erdatmosphäre und leuchten dort als Sternschnuppen auf.

Von kosmogonischen Mythen bis zu den Signalen von Meteoriten-Detektoren, von Sternenlicht- inspirierten Geigenimprovisationen bis zu experimentellen Horoskopen: Mit seinem weitgestreuten Themenspektrum möchte Datscha Radio den ‚fallenden Sternen‘ in den ihnen verbundenen Fiktionen und künstlerischen Umsetzungen in Raum und Materie nachspüren.

Zu hören ist das Festival auf auf UKW 88,4 MHz in Berlin und UKW 90,7 MHz in Potsdam, über Mikro-FM vor Ort und über das Internet auf Datscharadio und dem Freien Radio Berlion-Brandenburg.

Folgende Radiostationen übernehmen das Programm: Soundart Radio (Devon/UK), Radio Lora (Zürich/CH), Radio free FM (Ulm), Radio Blau (Leipzig), Archipel Stations (Berlin).

“Listening to the Universe – Radiophonien des Alls” wird konzipiert und organisiert von Gabi Schaffner, Kate Donovan, Niki Matita und Helen Thein.

Das Festival wird gefördert durch das Amt für Weiterbildung und Kultur, Berlin Pankow, vom Musikfonds e.V. mit Projektmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie durch die Hans und Charlotte Krull Stiftung.

Weitere Informationen unter:

This post is also available in: Englisch.

 

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FR-BB: Eröffnung des neuen Studios im Haus der Statistik https://fr-bb.org/2020/04/erfolgreiche-eroeffnung-des-neuen-studios-im-haus-der-statistik/ Tue, 07 Apr 2020 17:44:39 +0000 https://fr-bb.org/?p=203 „FR-BB: Eröffnung des neuen Studios im Haus der Statistik“ weiterlesen]]> Am 31. März 2020 haben wir im Haus der Statistik das 15. Studio der Freien Radios in Berlin-Brandenburg eröffnet. Eine ursprünglich geplante öffentliche Veranstaltung und Einweihungsparty vor Ort konnte pandemiebedingt zwar leider nicht stattfinden. Wir konnten aber mit genügend Abstand und extra eingebauter Corona-Schutzwand vier Stunden live aus unserem neuen Studio senden und so jene alte und gerade in Kontaktverbotszeiten wichtige Form der öffentlichen Veranstaltung leben, die uns am Herzen liegt.

Für alle, die am 31. März 2020 das Geschehen nicht live im Äther mitverfolgen konnten, ist die Premiere der Freien Radios im Haus der Statistik jetzt online nachzuhören.

Das Gesetz zum “Sechsten Staatsvertrag zur Änderung des Staatsvertrages über die Zusammenarbeit zwischen Berlin und Brandenburg im Bereich der Medien” ist mittlerweile beschlossen und mit dem neu hinzugekommenen Passus zur “Förderung der technischen Infrastruktur und der Programmverbreitung für nicht-kommerzielle lokale Radios durch eigene Maßnahmen oder durch Förderung gemäß einer Fördersatzung des Medienrates” (§ 8, Punkt 11) sind wir einen großen Schritt weitergekommen auf dem Weg zur Verstetigung Freier Radios in der Hauptstadt.

In der Zeit von 19:00 bis 21:00 Uhr möchten wir eine Soiree unter dem Arbeitstitel “Freies Radio in Berlin – Zentral für die Gesellschaft” durchführen, auf der neben Vertreter*innen der Freien Radioszene Berlins, Deutschlands und Europas Referent*innen der Reporter ohne Grenzen, Lie Detectors sowie der Deutschen Journalist*innen Union eingeladen sind, uns mit Impulsreferaten ihre Standpunkte zum Wert lokaler, unabhängiger und freier Medien für unsere demokratische Gesellschaft und zur Notwendigkeit von Medienkompetenzförderung in Zeiten der politischen Polarisierung und von „Fake News“ darzulegen.

Kulturell begleitet wird der Abend von den „Pionier*innen“ des Hauses der Statistik. Und natürlich übertragen wir die Veranstaltung live on Air auf unseren Frequenzen 90,7 (Potsdam) und 88,4 MHz (Berlin)!

Ursprünglich hieß es in der Einladung “Kommt gerne vorbei und diskutiert über die Wichtigkeit Freier Radios mit.” Das können wir unter den gegebenen Umständen natürlich nicht mehr aufrecht erhalten, aber wir bemühen uns, die Veranstaltung möglichst risikoarm für alle Beteiligten und live über FM und Internet-Stream empfangbar zu machen.

Im 1. Teil von 17:00 bis 19:00 Uhr haben sich Johanna Tirnthal & Jürg Andreas Meister die Bedeutung von Freiräumen diskursiv erschlossen.

Im 2. Teil von 19:00 bis 21:15 Uhr wurde zum Auftrag und zur Perspektive Freier Radios debattiert, moderiert durch Rosana Lovell & Kyra Morawietz.

Weiter unten findet ihr das komplette Programm.

Mit dem neuen Studio wollen wir selbst organisiertem, unabhängigen Journalismus im Herzen Berlins ein neues Zuhause geben und einen neuen Anlaufpunkt für die Stärkung von Medienkompetenz schaffen.

Die Einweihungsparty vor Ort wird auf jeden Fall nachgeholt!

Programmübersicht

Teil 1: 17:00 bis 19:00 Uhr

mit Massimo Maio (https://knuepfwerk.com), THF Radio (https://thfradio.de), Milena Kopper, Francesca Teti, Todosch Schlipsnies von Schlesische27 (https://S27.de), Andreas Tiedemann (https://andreastiedemann.com) u.v.m.

Teil 2: 19:00 bis 20:00 Uhr

mit Matthias Einhoff von ZK/U Berlin und involviert bei STATISTA (https://www.zku-berlin.org/de/projekte/statista) über Frei-Räume und Freies Radio; Birgitte Jallov, Präsidentin CMFE über die Dritte Säule (https://cmfe.eu); Michael Nicolai, Präsident AMARC Europe (https://amarceurope.eu) über Community Media und deren Strukturen, Media-Literacy, Meinungsbildung und Demokratie; Mark Westhusen, Bundesverband Feier Radios über Finanzierungskonzepte Freier Radios (https://freie-radios.de); Thomas Klatt, dju über die Relevanz von (Freiem) Radio (https://dju.verdi.de)

20:00 bis 21:15 Uhr

mit Beiträgen der medienpolitischen Sprecher*innen der Senatsfraktionen: Anne Helm, Fraktion DieLinke; Sabrina Hausmann, medienpolitische Referentin SPD (in Vertretung für Karin Halsch, SPD); Notker Schweikhardt, Bündnis 90/Die Grüne

Live-Telefonschalten mit Helga Schwarzwald, VFRÖ (https://freie-radios.at) über Freies Radio in Österreich und Sabine Fratzke, Radio free FM (https://freefm.de) sowie Vorstand bei Assoziation Freier Gesellschaftsfunk (https://aff-bawue.org) und Bundesverband Freier Radios (https://freie-radios.de) über Sendetechnik und gleichberechtigte Verbreitungswege

… und Statements von:

Steffen Meyer-Tippach (Medienanstalt Berlin Brandenburg), aus den Freien Radios in Berlin und Brandenburg (FR-BB) sowie aus dem gesamten deutschsprachigen Raum (DACH).

Anmerkung: Aus Lizenzrechtlichen Gründen, sind die Sendungen komplett und mit Musik beim Cloudstreamingdienst Mixcloud zugänglich (Nutzungsbedingungen: https://mixcloud.com/terms/)

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BFR: Zukunftswerkstatt Community Media 2019 in Rostock https://fr-bb.org/2019/11/bfr-zukunftswerkstatt-community-media-2019-zwcm2019-rostock/ https://fr-bb.org/2019/11/bfr-zukunftswerkstatt-community-media-2019-zwcm2019-rostock/#comments Tue, 19 Nov 2019 09:05:45 +0000 https://fr-bb.org/?p=165 „BFR: Zukunftswerkstatt Community Media 2019 in Rostock“ weiterlesen]]> Einmal im Jahr trifft sich der deutsche Bundesverband Freier Radios an wechselnden Orten. Gastgebend ist jeweils ein Mitgliedsradio oder eine Radioinitiative.

In diesem Jahr fand der Kongreß bei Radio LOHRO in der Hansestadt Rostock statt.

Von Donnerstag, den 7. November bis Sonntag, den 10. November 2019 trafen sich dort etwa 150 freie Radiomachende im Rahmen der Zukunftswerkstatt Community Media 2019.

Wie in jedem Jahr waren die Themen vielfältig und reichten vom Auf- und Ausbau von Mediatheken und Programmaustausch über die Vernetzung von feministischen, inklusiven, Kinder-, Jugend- und Refugee-Radioredaktionen und -projekten bis zur Auseinandersetzung mit politischen Themen (Stichwort AfD und Rechtsruck), aber auch digitalen Herausforderungen wie DAB+, Podcasts, etc. ür die meist auf UKW sendenden Mitglieder. Zudem gab es eine Reihe von technischen und praktischen Angeboten wie einem Synthesizer- oder Jingle-Workshop.

In der Mitgliederversammlung am Samstag wurde eine Wahl- und Geschäftsordnung verabschiedet, ein neuer Vorstand gewählt, bzw. die Mitglieder des alten Vorstands wiedergewählt und das neue Projekt Radio Woltersdorf aus dem Landkreis Oderspree in Brandenburg offiziell als Mitglied in den Bundesverband Freier Radios aufgenommen. Derzeitig gründen sich neue Freie Radios im sächsischen Zittau, in Neuruppin und in Brandenburg an der Havel.

Im Abendprogramm gab es lustige Aktivitäten wie Liederbingo und Kulturquiz neben mehreren Dancefloors bei der LOHRO-Party im Rostocker Club Bunker, ein Konzert der Band „Fishermen’s Wife“, aber auch Kontroverses wie ein heißumstrittenes Podiumsgespräch mit dem ehemaligen Finanzminister Mecklenburg-Vorpommerns und Initiator von Projekten wie Endstation Rechts, Storch Heinar, Matthias Brodtkorb (SPD).

Neben Radio Dreyeckland aus Freiburg/ Breisgau erklärte sich coloRadio Dresden bereit, den Kongress im nächsten Jahr auszutragen. Die Entscheidung darüber wird in den nächsten Wochen fallen. Weiterhin bot sich coloRadio als Gastgeber für eine senderübergreifende Redaktion der Freien Radios zum Internationalen Frauentag am 08. März 2020 an, anläßlich dessen wieder 24h lang gemeinsam berichtet werden soll. Auch wurde angeregt, anläßlich der Urteilsverkündung im Indymedia-Prozeß des Bundesverwaltungsgerichts und des Tag (((i))) am 25. Januar 2020 einen gemeinsamen Sondersendetag zu gestalten

Die Sendeübernahme solcher Aktionssondersendetage durch die einzelnen BFR-Mitgliedsradios wird dringend empfohlen.

Mehr Informationen zum Kongreß und den einzelnen Veranstaltungen findet Ihr hier:

Da die einzelnen Veranstaltungseinträge nach dem Kongreß noch sukzessive um Bilder, Protokolle, Materialien und Audiomitschnitte ergänzt werden, lohnt es sich ggf. ein Bookmark zu setzen und wieder hineinzuschauen.

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https://fr-bb.org/2019/11/bfr-zukunftswerkstatt-community-media-2019-zwcm2019-rostock/feed/ 1
AFF/BFR: Radiocamp 2019 in Markelfingen https://fr-bb.org/2019/05/aff-bfr-reminder-radiocamp-2019-in-markelfingen-29-5-2-6/ Mon, 13 May 2019 07:25:55 +0000 https://fr-bb.org/?p=137 „AFF/BFR: Radiocamp 2019 in Markelfingen“ weiterlesen]]>
Logo: Radiocamp 2019

Direkt am idyllischen Ufer des wunderschönen Bodensees veranstalten Radiomacher_innen verschiedener Freier Radios einmal im Jahr ein Camp, das nunmehr seit 1995 freie Radioaktive zum Kreativ-werden, Lernen, Plaudern, Kontakte knüpfen und Produzieren einlädt: das Radiocamp auf dem Gelände des DGB-Jugendcamps in Markelfingen.

  • Zeitraum ist der 29. Mai bis 2. Juni 2019.

Immer in der Woche um Himmelfahrt bieten (freie) Journalist_innen, Nerds, Politiaktivist_innen und Techniker_innen verschiedenste Workshops an: Ob ihr redaktionell, technisch oder theoretisch interessiert seid, schon ewig beim Radio mitmacht oder erst ganz neu dazugekommen seid – Neues zu erfahren gibt es auf allen Gebieten. Und da die Workshops noch mit kulturellem Programm, verschiedenen Freizeitaktivitäten und wunderschöner Umgebung umschmückt sind, wird nicht nur eure Wissbegier gestillt. Auch das Kontakte knüpfen, Neue-Leute-Kennenlernen, Spaß-Haben und Diskutieren kommt nicht zu kurz.

Warum heisst es AFF-/BFR-Radiocamp?

Die AFF ist die „Assoziation Freier Gesellschaftsfunk Baden-Württemberg“, also der Landesverband der Freien Radios im Ländle. Derzeit sind 9 Freie Radios Mitglieder in der AFF. Aus ihren Reihen ist das Radiocamp entstanden und in den Händen von Timo Stadler gewachsen und gediehen. Leider ist Timo 2015 viel zu früh gestorben und nun ist es an uns, sein Vermächtnis zu pflegen
Der BFR ist der „Bundesverband Freier Radios“, der Zusammenschluss nichtkommerzieller Hörfunkinitiativen in der Bundesrepublik. Er zählt derzeit 32 Mitglieder. Der BFR arbeitet eng mit Freien Radios in Österreich und der Schweiz zusammen. Er unterstützt das Radiocamp schon seit Jahren und hat für dieses Jahr erstmals auch eine pauschale Fahrtkostenhilfe für diejenigen ausgelobt, die von weiter her anreisen müssen.

Das DGB-Jugendcamp

Das Jugendcamp des Deutschen Gewerkschaftsbunds in Markelfingen war immer (von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen) der Veranstaltungsort des Radiocamps. Das Camp liegt zwischen Markelfingen und Allensbach – also in der Nähe von Konstanz – direkt am Ufer des Bodensees. In mehr als 20 Großschlafzelten oder eurem eigenen Zelt könnt Ihr abends Euer müdes Haupt darnieder legen, außerdem gibt’s hier ein Catering in Vollverpflegung, ein Duschhaus und mehrere Workshop- und Veranstaltungszelte. Hier gibt’s noch mehr Infos über das DGB-Jugendcamp.

Schlau ist es Schuhe und Kleidung für jede Wetterlage mitzubringen.

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AFF/BFR: Radiocamp der Freien Radios 2019 https://fr-bb.org/2019/04/aff-bfr-radiocamp-der-freien-radios-2019/ Sat, 13 Apr 2019 10:41:20 +0000 https://fr-bb.org/?p=128 „AFF/BFR: Radiocamp der Freien Radios 2019“ weiterlesen]]> Logo Radiocamp 2019

Direkt am idyllischen Ufer des wunderschönen Bodensees veranstalten Radiomacher_innen verschiedener Freier Radios einmal im Jahr ein Camp, das nunmehr seit 1995 freie Radioaktive zum Kreativ-werden, Lernen, Plaudern, Kontakte knüpfen und Produzieren einlädt: das Radiocamp auf dem Gelände des DGB-Jugendcamps in Markelfingen.

  • Zeitraum ist der 29. Mai bis 2. Juni 2019.

Immer in der Woche um Himmelfahrt bieten (freie) Journalist_innen, Nerds, Politiaktivist_innen und Techniker_innen verschiedenste Workshops an: Ob ihr redaktionell, technisch oder theoretisch interessiert seid, schon ewig beim Radio mitmacht oder erst ganz neu dazugekommen seid – Neues zu erfahren gibt es auf allen Gebieten. Und da die Workshops noch mit kulturellem Programm, verschiedenen Freizeitaktivitäten und wunderschöner Umgebung umschmückt sind, wird nicht nur eure Wissbegier gestillt. Auch das Kontakte knüpfen, Neue-Leute-Kennenlernen, Spaß-Haben und Diskutieren kommt nicht zu kurz.

Warum heisst es AFF-/BFR-Radiocamp?

Die AFF ist die „Assoziation Freier Gesellschaftsfunk Baden-Württemberg“, also der Landesverband der Freien Radios im Ländle. Derzeit sind 9 Freie Radios Mitglieder in der AFF. Aus ihren Reihen ist das Radiocamp entstanden und in den Händen von Timo Stadler gewachsen und gediehen. Leider ist Timo 2015 viel zu früh gestorben und nun ist es an uns, sein Vermächtnis zu pflegen
Der BFR ist der „Bundesverband Freier Radios“, der Zusammenschluss nichtkommerzieller Hörfunkinitiativen in der Bundesrepublik. Er zählt derzeit 32 Mitglieder. Der BFR arbeitet eng mit Freien Radios in Österreich und der Schweiz zusammen. Er unterstützt das Radiocamp schon seit Jahren und hat für dieses Jahr erstmals auch eine pauschale Fahrtkostenhilfe für diejenigen ausgelobt, die von weiter her anreisen müssen.

Das DGB-Jugendcamp

Das Jugendcamp des Deutschen Gewerkschaftsbunds in Markelfingen war immer (von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen) der Veranstaltungsort des Radiocamps. Das Camp liegt zwischen Markelfingen und Allensbach – also in der Nähe von Konstanz – direkt am Ufer des Bodensees. In mehr als 20 Großschlafzelten oder eurem eigenen Zelt könnt Ihr abends Euer müdes Haupt darnieder legen, außerdem gibt’s hier ein Catering in Vollverpflegung, ein Duschhaus und mehrere Workshop- und Veranstaltungszelte. Hier gibt’s noch mehr Infos über das DGB-Jugendcamp.

Schlau ist es Schuhe und Kleidung für jede Wetterlage mitzubringen.

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FR-BB: Parlamentarischer Abend https://fr-bb.org/2018/11/fr-bb-parlamentarischer-abend/ Wed, 07 Nov 2018 00:00:22 +0000 https://fr-bb.org/?p=33 „FR-BB: Parlamentarischer Abend“ weiterlesen]]> Alle auf Sendung! Das neue Mediengesetz für Freie Radios in Berlin und Brandenburg.

Mittwoch, 14. November 2018, 19 – 21 Uhr

Ort: Kleiner Säulensaal der Berliner Stadtbibliothek in 10178 Mitte, Breite Str 36.

Das Radio lebt! Statista weist 2017 die Radionutzung für Deutschland mit mehr
als 65% noch vor dem Internet aus. Radio erreicht niedrigschwellig vor allem über UKW praktisch alle Alters- und Bevölkerungsgruppen.

Freie Radios können dabei einen wichtigen Beitrag zur Vielfalt elektronischer Massenmedien leisten und durch ihre selbstorganisierte und selbstbestimmte Medienarbeit “von unten” antidemokratischen Tendenzen wirkungsvoll entgegentreten.

In vielen Bundesländern gewährleistet der jeweilige Medienstaatsvertrag die juristische Anerkennung sowie die finanzielle Absicherung der Existenz Freier Radios. In Berlin und Brandenburg ist dies bislang nicht vorgesehen. Dies zu ändern und die Änderungen konkret zu machen – darauf zielt dieser Parlamentarische Abend.

Dabei möchten wir die folgenden Fragen mit dem Publikum diskutieren.

  • Was sind Freie Radios und wie arbeiten sie?
  • Was zeichnet Freie Radios im Unterschied zu privatem und öffentlich-rechtlichen
    Rundfunk, aber auch zu Bürgerfunk und Campus Radios aus?
  • Warum sollten wir 2018 noch über Radios sprechen?
  • Welche Bedingungen müssen gegeben sein, um die Arbeit Freier Radios zu ermöglichen?
  • Wie muss ein Medienstaatsvertrag Berlin-Brandenburg verfasst sein, um solche
    Bedingungen zu ermöglichen bzw. zu gewährleisten?

Mit Impulsen von:

  • Michael Nicolai von AMARC Europe
  • Sabine Fratzke vom Bundesverband Freier Radios, BFR
  • Erhard Wohlgemuth, Mitglied des Medienrates Schleswig-Holstein und Gründungsmitglied von FSK
  • Johanna Tirnthal von Freies Radio Berlin
  • Phil Stadler von Freies Radio Potsdam, frrapó
  • Eberhard Dietrich von Ohrfunk

Der Eintritt ist frei. Es lebe das freie Radio!

Alle auf Sendung – ein Parlamentarischer Abend mit dem Freien Radio Berlin e.V.
und Pi Radio.

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BFR: Offener Brief an die mabb https://fr-bb.org/2018/10/bfr-offener-brief-an-die-mabb/ Wed, 24 Oct 2018 00:00:46 +0000 https://fr-bb.org/?p=38 „BFR: Offener Brief an die mabb“ weiterlesen]]> Sehr geehrte Mitglieder des Medienrates der Medienanstalt Berlin-Brandenburg,

mit Erstaunen haben wir Ihre Entscheidung zur Vergabe der Sendelizenzen für den nichtkommerziellen Radiobetrieb auf den UKW-Frequenzen 88,4 MHz in Berlin und 90,7 MHz in Potsdam zur Kenntnis genommen.

Mit Ihrem Beschluss bevorzugen Sie entgegen Ihrer Zuständigkeit für zwei Bundesländer die Berliner Anbieter*innen auf Kosten der Freien Radiogruppen in Brandenburg. Eine Vergabe von Rundfunklizenzen, die sich auf den Rundfunkempfang in beiden Bundesländern auswirkt, sollte Anbieter*innen aus beiden Bundesländern entsprechend berücksichtigen.

Des Weiteren ist es für uns nicht nachvollziehbar, warum mit Ihrer Entscheidung die Freie Radios Berlin Brandenburg GbR weniger Sendezeiten zur Verfügung bekommen soll, als den in der GbR zusammengeschlossenen Radiogruppen im letzten Lizenzierungszeitraum zusammen zugestanden wurden. Die Sendeflächen des RAW-Studios und des Inklusionsradios „Ohrfunk“ von und für sehbehinderte Menschen werden mit der Entscheidung willkürlich gestrichen. Für die betroffenen Redaktionen bedeutet das ein abruptes Ende nach jahrelanger Programmarbeit. Die Freie Radios Berlin Brandenburg GbR ist mit ihrem Programm auf die Hörer*innen in beiden Bundesländern ausgerichtet und garantiert vor allem aber ein deutlich vielseitigeres Programm, wie auch Ihre Evaluationen aufzeigen. Sie ist zudem deutlich integrativer und partizipativer aufgestellt und zeichnet sich seit Beginn des UKW-Betriebs durch gelebte Zugangsoffenheit aus, auch wenn diese aufgrund der geringen finanziellen Mittel aus reiner Eigenleistung bisher weit hinter dem eigenen Anspruch zurückbleiben musste.

Am gravierendsten allerdings ist aus unserer Perspektive, dass Sie sich mit Ihrer Entscheidung ohne weitere Erläuterung gegen die Vorgabe Ihrer eigenen Frequenzausschreibung stellen, die sich entsprechend dem Medienstaatsvertrag an einen künftig einzigen Anbieter für die gesamte Frequenz richtete. Dieses Ziel wurde auch in dem zeitintensiven Einigungsverfahren verfolgt. Die Vertreter*innen von frrapó und FRB erarbeiteten in diesem Rahmen Entwürfe für einen Dachverband, die bei der Delegation des 88vier-Netzwerks weder Zustimmung noch konstruktive Gegen- oder Änderungsvorschläge fanden. Den versuchten Kompromissen zwischen den Freien Radiogruppen aus Berlin und Brandenburg und dem exklusiven Konsortium aus Cashmere Radio und reboot.fm wird keine Rechnung getragen. Die mit Ihrer Entscheidung einhergehende Positionierung übergeht beispielsweise den bereits erreichten Konsens in Bezug auf die Anerkennung der BFR-Charta durch die Antragstellenden.

Die in den moderierten Gesprächsrunden gemeinschaftlich erstellte Statusabfrage zu den aktuell auf den NKL-Frequenzen sendenden Radiogruppen bleibt in der Entscheidung ebenfalls unberücksichtigt. Wir erkennen beim 88vier Radio Netzwerk Berlin darin keinen entscheidenden Vielfaltsbeitrag, der nicht durch die GbR gewährleistet werden könnte. Die Erhebung lässt erhebliche Zweifel an dem vorgeblich erhöhten Sendebedarf von reboot.fm und seinen Partner*innen aufkommen. Die Studios radiomobil und Savvy Funk stellten sich laut Nachforschungen des Moderators Stefan Tenner als inaktiv heraus. Studios wie das Geflüchtetenradio „WeAreBornFree“ und das Ausbildungsradio BLN.FM, die von Steffen Meyer-Tippach im RadioEins-Medienmagazin vom 20. Oktober 2018 bespielhaft genannt wurden, senden schon jetzt auf horizontalen Schienen quer durch die Woche, die nahtlos weitergeführt werden könnten. Der einzige weitere Akteur des 88vier-Netzwerks neben reboot.fm, Cashmere Radio, könnte über gemeinsame Absprachen leicht ins Programmschema integriert werden.

Nicht unerwähnt bleiben muss leider auch die mit Ihrer Entscheidung offenbar gewordene Nichtwürdigung der Einigungs- und Verhandlungsbereitschaft der Freien Radios aus Berlin und Brandenburg gegenüber den Akteur*innen von reboot.fm. Obwohl diese Verhandlungsbereitschaft dort über viele Jahre auf Ignoranz stieß, wird reboot.fm mit dieser Entscheidung eindeutig bevorteilt. Eine Einigung war für reboot.fm aus unserer Perspektive nie Kern des Interesses, weil eine an der Zahl der in den Radiogruppen Mitwirkenden orientierte proportionale Sendeplatzvergabe deutlich weniger Sendezeit für reboot.fm zur Folge hätte.

Wir fordern die Mitglieder des Medienrates der Medienanstalt Berlin-Brandenburg hiermit auf, diese unglückliche und ungerechte Entscheidung zurückzunehmen und nach Wegen zu suchen, das durch Ihre Entscheidung zerstörte Vertrauen auf Seiten der Freie Radios Berlin Brandenburg GbR wiederherzustellen.

Für Rückfragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Mark Westhusen

Geschäftsführender Vorstand
Bundesverband Freier Radios

Mark Westhusen
Geschäftsführung
Radio CORAX

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