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ligna - Kunst und Politik im November 2011

Im idyllischen Grunewald, in einer Straße mit dem putzigen Namen Käutzchensteig, liegt ein Atelierhaus, das einst für den Staatskünstler des Nationsozialistischen Deutschlands Arnold Breker errichtet wurde. Hier arbeitete der Lieblingsbildhauer des Führers an der künstlerischen Gestaltung des für die Zeit nach dem Endsieg des Reiches avisierten Umbaus der Stadt Berlin in die Welthauptstadt Germania. In den 70er Jahren wurde das Haus umgebaut und in zehn Ateliers aufgeteilt, die über den Zeitraum von zwei bis vier Jahre an deutsche und internationale Künstler vergeben wurden. Nun aber soll das Haus in seinen Originalzustand aus dem Jahre 1939 zurückversetzt und als Museum genutzt werden. Ausgestellen will man hauptsächlich die Werke Bernhard Heiligers, eines Breker-Schülers, bereichert um skulpturale Werke der Nachkriegsmoderne. Die Umgestaltung ist schon so gut wie im Gange, eine Diskussion darüber, welchen Sinn es Macht, ein Prachtexemplar faschistischer Architektur ohne kritischen Kommentar in seinen alten Glanz zurückzuversetzen, hat es bislang nicht gegeben.

Die Berliner KünstlerInnen Christiane Dellbrügge und Ralf de Moll haben nun ein Alternativkonzept zur angestrebten Museumsnutzung vorgelegt. Es sieht vor, das Haus zu einem Produktionsort zu machen, in dem sich Künsterinnen und Künstler während mehrmonatiger Residenzen mit dem Zusammenhang von Kunst und Macht auseinander setzen können. Wir haben sie zu diesem Konzept befragt.

Die Sendung wurde am 4.12. im Freien Sender Kombinat in Hamburg auf 93, 0 MHz gesendet. (s. auch fsk-hh.org