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• Zwangsräumungen verhindern! Neuer Aufruf zum 12.12.12
Der Termin für den zweiten Versuch einer Räumung der Familie Gülbol aus ihrer Wohnung in Berlin-Kreuzberg ist nun bekannt. Am 12. Dezember um 9 Uhr hat sich die Gerichtsvollzieherin erneut angekündigt. Beim ersten Räumungstermin am 22.10 verhinderten 200 Menschen mit Sitzblockaden die Zwangsräumung. Die Familie Gülbol soll wegen eines Fristversäumnisses ihre Wohnung verlieren. Der Vermieter Andre Franell, welcher sich mit einer Stiftung als sozialer Wohltäter gibt, reagierte auf kein Gesprächsangebot.
Nach der letzten Räumung bekundeten viele Menschen spontan ihre Solidarität, über 50 Vereine, Läden, Autoren und Wissenschaftler*innen erklärten, beim nächsten Räumungsversuch mitzublockieren. (zwangsraeumungverhindern.blogsport.de/unterstuetzer_innen/) 300 Menschen haben sich auch auf einer SMS-Liste eintragen lassen um zeitnah über eine Räumung informiert zu werden. Viele Menschen bekunden spontan ihre Solidarität und erkundigen sich nach dem nächsten Räumungstermin. Auf der Seite des Bündnisses wurde u.a. folgender Kommentar hinterlassen: „Bitte gibt mir rechtzeitig den Termin für die Sitzblockade zur Räumungsverhinderung bekannt. […] Bin 70, bei Schnee und Eis wirds schwierig. Wie wäre es mit Stehblockade: Wenn mich jemand anfasst, zieh ich die Strippe des Taschenalarms – das macht einen Höllenlärm !!“
Das Bündnis kündigt die Blockade auch des zweiten Räumungstermins an. Dafür werden in den kommenden Tagen weitere Details und Planungen bekanntgegeben. Eine Pressekonferenz ist für Donnerstag, den 6. Dezember, angesetzt. David Schuster vom Bündnis Zwangsräumung verhindern: „Wir sehen die Blockade der Zwangsräumung im Kontext von steigenden Mieten und Verdrängung. Hier geht es gleichzeitig um den Fall der Familie, der wir und viele andere ganz konkret helfen wollen und um Protest gegen die profitorientierte Stadtpolitik. Viele Menschen wollen entschlossen der meist still und leise ablaufenden Verdrängung entgegentreten.“
• geschönter Armutsbericht von Schwarz-Gelb
Vorige Woche wurde bekannt, dass die Bundesregierung den Armuts- und Reichtumsbericht 2012 geschönt hat. Einige unliebsame Tatsachen wurden einfach mal so rausgenommen. Die Sozialverbände kritisieren solch Schönfärberei heftig. Zumal man sich auch die Frage stellt, wie soll denn eigentlich etwas gegen die Ungleichverteilung in der Gesellschaft unternommen werden, wenn die Regierung nicht zur Erkenntnis dieser traurigen Tatsache kommt. Auch die BAG Wohnungslosenhilfe e.V kritisierte diese Schönfärberei. Radio Corax sprach mit Thomas Specht darüber. Er ist Geschäftsführer der BAG Wohnungslosenhilfe e.V.. Wir sprachen über Kritikpunkte des Armuts- u. Reichtumsbericht hinsichtlich Wohnungslosigkeit.
• Demo-Ticker
Das Neuste zum Thema „Wogegen es sich zu protestieren lohnt“, aktuell aufbereitet von unseren KollegInnen von Radio Aktiv.
• Buch „Von Grasmöbeln, 1-Jobs und anderem“
Wir freuen uns, nach vielen, vielen jahren der workstation-existenz euch unser buch zu praesentieren! Mit einem release-event am abend des 8.12.12 (weitere infos dazu demnaechst auf unserere website) stellen wir vor:
Von Grasmöbeln, 1-Jobs und anderem Die workstation ist in der Projektelandschaft der Offenen Werkstätten und des Urban Gardening eine frühe Pionierin. Recycling, vielmehr Upcycling, hatten die GründerInnen von Anfang an im Programm. Und bevor der rege Kauf und Tausch losging, war bereits das erste Berliner Projektelastenfahrrad eigenhändig gebaut, damit die Materialien auch umweltfreundlich abtransportiert werden konnten. Die workstation mischte ebenfalls beim ersten Berliner Stadtpark im BürgerInnen-Park - die Laskerwiese - mit und pflanzte Sitzmöbel im Mauerpark, zwecks »Naturerweiterung, Thematisierung der Bebauungsproblematik, Partizipation«. Und Rosa Rose, berühmter zwangsgeräumter Friedrichshainer Gemeinschaftsgarten, steht auch eng mit der workstation in Verbindung… Die workstation ist ein Möglichkeitsraum der besonderen Art. Hier soll/kann mensch alles Mögliche selber machen, vor allem aber sich seine eigenen Gedanken. Es geht um den neuen, den eigenen Heim: Wie man eigentlich leben und arbeiten will…
workstation ideenwerkstatt berlin (Hg.)
Von Grasmöbeln, 1-€-Jobs und Anderem - ein Portrait der workstation ideenwerkstatt berlin
ISBN 978-3-940865-41-0 I 2012 I 240 Seiten I 16, 00 € www.agspak-buecher.de/epages/15458842.sf…oducts/%22M%20265%22 + in jedem Buchladen
workstation ideenwerkstatt berlin e. v. wurde von der Künstler_innengruppe Wiener WochenKlausur im Frühjahr 1998 konzipiert und in Berlin ins Leben gerufen. Unter der Projektleitung von Frauke Hehl und in Zusammenarbeit mit anderen Menschen und Initiativen wurde workstation Ideenwerkstatt weiterentwickelt.
workstation ideenwerkstatt berlin e. v. dient als Plattform zur Realisierung von Projekten und Initiativen; auch einzelne Personen erfahren Unterstützung bei der Entwicklung ihrer Ideen. workstation vernetzt Projekte, Initiativen und einzelne Individuen miteinander und orientiert sich auch auf internationaler Ebene.
workstation ideenwerkstatt berlin e. v. bietet Menschen unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Hautfarbe, Bildung, sexueller Orientierung, Alter, körperlicher Verfasstheit und sozialer Lage einen Freiraum zur Reflexion eigener Vorstellungen von Arbeit. Sie unterstützt die Entwicklung und Umsetzung alternativer Lebens- und Arbeitsformen auf individueller und kollektiver Ebene.
workstation ideenwerkstatt berlin e. v. wird getragen von den in ihr aktiven Menschen und Projekten und befindet sich daher in einem permanenten Diskussions- und Entwicklungsprozess. Auf dieser Grundlage bringt sich workstation Ideenwerkstatt kritisch und produktiv in gesellschaftliche Debatten und Prozesse ein. workstation Ideenwerkstatt schafft durch regelmäßige Treffen nicht nur einen Ort für Diskussionen sondern auch für die Entstehung und Verwirklichung von Aktivitäten.