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Das Projekt A2R (Addicted2Random, u.a. http://a2r.radiocorax.de) hat sich Techniken des Zufalls verschrieben. Kein Zufall ist der kulturpolitische und nicht zuletzt oekonomische Kontext der Veranstaltung. Die EACEA, die Education, Audiovisual and Culture Executive Agency der EU foerdert A2R. Das kommt zwar von aussen
und faellt zu, ist jedoch auch berechnet. Die EACEA arbeitet supranationalistisch (europaeisch) am Dogma eines Europaeischen Kulturerbes und an der weiterhin geltenden Ideologie eines zu errichtenden weltweit staerksten Wirtschaftsraums, zumindest aber in Konkurrenz zu anderen Weltregionen und Wirtschaftsraeumen. Die These einer behaupteten Wissensoekonomie wird auch vom EACEA propagiert.
Dafuer sind Skills, Wissen und lebenslanges Lernen die 'Ressourcen', an denen man interessiert ist. Mit anderen Worten: Die zukuenftig lohnarbeitende EU-Jugend und mit ihnen die Aelteren (sog. Erwachsene) werden fuer den Arbeitsmarkt auf hoeherem Level trainiert.
Europaeische Kultur und European Heritage fungieren zudem als als sozio-politische Klammer des bekriselten EU-Gebildes, auch mit dem Versprechen von Fortentwicklung, die sich impliziert imperial und zukunftstraechtig gibt. Und zwar mit der Behauptung, dass es ein fortwaehrendes "Erschliessen immer neuer Felder des kuenstlerisch-
musikalischen Ausdrucks" gaebe (http://a2r.radiocorax.de/diskussion).
Erzaehlungen andauernder Akkumulation, ins Aesthetische verschoben, und kapitalistisch notwendig brutaler Wettbewerb kommen in den hier nachgefragten Schluesselkompetenzen (Key generation) zusammen.
In der Lokalisierung in Halle, der "geschrumpften Stadt", wird an einer Stelle vom Haendel-Kult abgelenkt, mit Paprikaplantagen statt Stadt. Liest man Haendel = Haendel-Haus = Projekt = Halle = Paprika, wie im Original-Track*, dann wird ein Standortfaktor durch eine Alternative, einen anderen Standortfaktor ersetzt. (Manche) Projekte werden im Dilemma gefangen, bottom-up machen zu wollen und top-down
Steuergelder zu bekommen.
Zufallsmix entledigt sich nur bedingt Referenzen. Gerade vom Cut-up
(Burroughs usw.) kann gelernt (sic) werden, wie Aufgeschnittenes geschichtlich Abgedraengtes in den Vordergrund holen kann. Nachdem die Datei "Addicted2Random09MatzeSchmidtkeygeneratedMusic_preview.mp3" nach einer kritischen e-mail aus dem Programm von http://blog.radiofabrik.at/a2r/category/project/ genommen wurde, hier nun der Versuch einer Re-Referenzierung bzw. einer Neu-Referenzierung der im Original-Track nach Random-Prinzip zusammengestellten
Komponenten – per Zerschnitt der urspruenglichen MP3 und Verschnitt mit Tonspuren dreier Videos in Verbindung mit der EU und dem EACEA ("Lifelong learning Grundtvig EACEA" sowie "Youth in Action / Youth Unlimited - Official
Video" und "Croatia is… Part 1/2" ).
Ausserdem wurde die Tonqualitaet (aus Versehen) verschliert, auf die Bitrate 20 Kbps. Das als zufaellige Geste unterminierter Qualitaet. Etwaig zuvor im Original vorhanden gewesene und aesthetisch ausgenutzte Unterschiede in den Aufloesungen des verwendeten Materials, welche moegliche Herkuenfte oder Bedeutungen haetten anzeigen koennen, werden damit mehr oder weniger nivelliert. Mit den Schlieren 'niedrigerer' Klangqualitaet wird dem Klang im subjektiven Vergleich etwas hinzugefuegt (Spitzen, Raumeffekte) und weniger etwas genommen (Frequenzen), so wie aleatorischer Kunst ihr 'Wert' u.a. aus dem Zuschreibungssystem zukommt.
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https://www.dropbox.com/s/o0pdazbnbn0gzja/EU2Addicted0xradi0.tvkeygeneratedContent_previewverschnitt.mp3
">"EU2Addicted" (00:59:58 Min., 8, 58 MB)
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- "Addicted 2 Random (09): Matze Schmidt (Berlin) zum Zufall – eingebettet in key-generated music von TMK": http://cba.fro.at/wp-content/uploads/addicted2random/Addicted2Random09MatzeSchmidtkeygeneratedMusic_preview.mp3
schluesselkompetenzenhergestellter Sound