« WiseUp » Prolls mit Klasse #13
Prolls mit Klasse
Diesen Monat beschäftigt sich WiseUp mit der Figur des Prolls. Anlässlich des 50jährigen Jubiläums des Birmingham Centre for Contemporary Cultural Studies (CCCS) fand ein Workshop an der Universität Innsbruck statt, wo Moritz Ege seine Dissertation "Ein Proll mit Klasse. Mode, Popkultur und soziale Ungleichheiten unter jungen Berliner Männern in Berlin" vorstellte.
Das CCCS war ein kleines, aber bis heute in der Kulturwissenschaft ungemein einflussreiches Institut an der University of Birmingham, die in den 70er und 80er Jahren grundlegende interdisziplinäre Forschungen zu Subkultur und Popularkultur vorlegten. Diese wurden mittels ungewöhnlichen Methoden in der Forschung und Lehre erarbeitet und versuchten kulturelle Erscheinungen unter besonderer Berücksichtigung von sozialstrukturellen Merkmalen wie class, race, gender zu untersuchen.
Der Workshop stellte die Frage nach der Aktualität der Birmingham School Studien, auf die auch Moritz Ege in seinem Vortrag und in seiner ethnografischen Studie eingeht. Die Berliner Prolls mit Klasse hören vor allem deutschsprachigen HipHop, der als illustrativer Soundtrack, den Vortrag begleitet.
Eine Einladung zur Suche nach den vielfältigen Facetten des Prolls und dem Proll in uns.
WiseUp
Im Besonderen sollen Künstler und Akteure einen Zugang zur Öffentlichkeit bekommen, die sonst in den kommerziellen Medien nicht oder kaum stattfinden und die nach Meinung der Redaktion mehr Aufmerksamkeit verdient hätten. Popkultur ist nicht statisch, sondern streitbar. In der Dokumentation und Berichterstattung über Musikkultur liegt ein beachtliches Potential, das die Geschichte von Pop und Gesellschaft selbst mitkonstruiert. Entwicklungen aufzuzeigen und zu hinterfragen ist für "die Sache selbst" wichtig. Interviews sind daher oft das Kernstück der Radiosendungen. Die sichtbaren und unsichtbaren ProtagonistInnen der Popkultur müssen ran, sollen sprechen - durch Worte und Musik. WiseUp favorisiert ein Verhältnis von 50% Wort zu 50% Musik. Neue Tonträger sind ein weiterer Grundpfeiler. Manchmal wird auch einfach nur das reichlich vorhandene Audiopotenzial der Plattensammlung zelebriert.
- Redaktion: Bianca
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