Programm

« WiseUp » Die ersten Tage von Berlin #15

Donnerstag, 12. Feb 2015, 01:00 bis 03:00 Uhr
2015-02-12 01:00:00 2015-02-12 03:00:00 Pi Radio
Da uns Pop-Kultur täglich umgibt und beeinflusst ist WiseUp eine kritische Auseinandersetzung damit wichtig. Einzelne Künstler und Akteure sollen hier die Möglichkeit bekommen, ihre Arbeit ausführlicher vorzustellen. Und dabei zur kritischen (Selbst-)Reflektion motivieren.
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Die ersten Tage von Berlin

Zu Gast im Studio ist der Journalist Ulrich Gutmair - Autor des Buchs "die ersten Tage von Berlin - der Sound der Wende" mit dem sich diese Ausgabe von WiseUp beschäftigt. Das Buch ist eine Spurensuche in die Nachwendezeit von Berlin-Mitte und die Anfänge der lokalen Szene der elektronischen Musik. Gutmair liest Auszüge aus seinem Buch, spielt Platten aus dieser Zeit und beantwortet Fragen, die Musik, Geschichtsschreibung und Erinnerung/ Vergessen thematisieren.

"Nach dem Fall der Mauer wird Berlin für einen Moment zur Hauptstadt der Gegenwart. Berlin-Mitte mit seinen Brachen und zerfallenden Häusern ist das Zentrum einer neuen Bewegung. Künstler, Hausbesetzer, Clubbetreiber, Galeristen, DJs und Raver eignen sich die alte Stadtmitte an und erwecken sie wieder zum Leben. Diese Zwischenzeit, die das Image der Stadt noch heute prägt, dauert nur ein paar Jahre. Die meisten Bars, Clubs und Galerien, die zwischen 1990 und 1997 entstanden, gibt es nicht mehr. Zahlreiche Geschichten kursieren über die unmittelbare Zeit nach der Wende, aber nur wenige wurden aufgeschrieben. Ulrich Gutmair war dabei. Er lässt Akteure von damals zu Wort kommen und verwebt Erinnerungen mit historischem Material zu einem elektrisierenden Porträt der gerade wiedervereinigten Stadt auf dem Sprung zur Metropole".(Klett-Cotta Verlagstext)

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Im Besonderen sollen Künstler und Akteure einen Zugang zur Öffentlichkeit bekommen, die sonst in den kommerziellen Medien nicht oder kaum stattfinden und die nach Meinung der Redaktion mehr Aufmerksamkeit verdient hätten. Popkultur ist nicht statisch, sondern streitbar. In der Dokumentation und Berichterstattung über Musikkultur liegt ein beachtliches Potential, das die Geschichte von Pop und Gesellschaft selbst mitkonstruiert. Entwicklungen aufzuzeigen und zu hinterfragen ist für "die Sache selbst" wichtig. Interviews sind daher oft das Kernstück der Radiosendungen. Die sichtbaren und unsichtbaren ProtagonistInnen der Popkultur müssen ran, sollen sprechen - durch Worte und Musik. WiseUp favorisiert ein Verhältnis von 50% Wort zu 50% Musik. Neue Tonträger sind ein weiterer Grundpfeiler. Manchmal wird auch einfach nur das reichlich vorhandene Audiopotenzial der Plattensammlung zelebriert.