« Streitmächte » Die letzten Tage der Sozialdemokratie #1
Nachzuhören ist die Veranstaltung hier:
Die letzte Tage der Sozialdemokratie
"Was soll das Theater? - Aufruf zur Gründung einer neuen Volksbühnenbewegung" heißt der Aufruf vom Philosophen Guillaume Paoli zur Rettung der Berliner Volksbühne in seiner jetzigen Art. Darin kritisiert Paoli die Kulturpolitik des Berliner Senats.
Zur Ankündigung der Veranstaltung war auf der Seite der Volksbühne ein Elfride Jelinek Zitat zu lesen:
"In allen europäischen Ländern stirbt eine einheimische Spezies aus: die Sozialdemokratie. Wie die männliche Gottesanbeterin wird sie nach der Paarung aufgefressen. Nach und nach sind all ihre Konturen unkenntlich geworden. Die Einen nennen es „Verrat“, die Anderen „Anpassung“, doch am Ende des Weges steht nicht die versprochene Integration, sondern wachsende soziale Desintegration.
Über die Tagespolitik hinaus hat das Phänomen historische Dimensionen. Schließlich wurden die Kultur und die Mentalität Europas vom sozialdemokratischen Prinzip maßgeblich geprägt. Wie kam es zur Auflösung? Soll man sich darüber freuen? Ist eine Wiederauferstehung denkbar? Wünschenswert?
„Und jetzt ist sie tot, die Sozialdemokratie, sie weiß es vielleicht noch nicht, ich glaube, sie weiß es wirklich nicht, wenn ich mir diese Gesichter so anschaue, na gut, dann helfe ich halt nach, ich erkläre sie für tot, und jetzt kommt etwas anderes. Ich ahne schon, was kommt. Ein düsterer Schatten, der sie alle hinwegfegen wird, aber vorher werden sie noch da sein. Solange sie können.“
Pi Radio Verbund sendet die Aufzeichnung des Gesprächs mit Jürgen Kuttner und Guillaume Paoli.