Niki Matita trifft bei auf ihrem dritten Spaziergang auf der Karl-Marx-Allee zwei Künstler, deren Arbeiten kaum unterschiedlicher sein könnten. Sven Kalden ernennt sich zum Bankdirektor der künftigen Lina Braake Bank, während S O N D E R auf Bärenjagd gehen.

2021 wird im Stadtraum der Karl-Marx-Allee die erste Filiale der neugeschaffenen LINA BRAAKE BANK LBB eröffnen. Lina Braake zeigt den mutigen und eigenwilligen Kampf einer älteren Dame, ihr Recht auf selbstbestimmtes Wohnen gegenüber den Profitinteressen der Bank durchzusetzen. Die LBB Filiale soll als Ort dienen an dem über Geld und die Regeln des Geldsystems verhandelt wird und wo sich neue Ansätze von Geld ergeben. Ziel ist es ein Geld zu entwerfen, welches die Interessen der Bewohner*innen der Karl-Marx-Allee u.a. dienlich ist. Die Veranstaltungen werden begleitet von Vorträgen von Geld-Expert*innen, welche im Kontext eines demokratischen Geldsystems argumentieren.

Unweit der LBB kommen zwei Halunk*innen aus dem Wilden Westen angeritten, um, die Hüte tief ins Gesicht gezogen, auf dem letzten weißen Flecken der Landkarte ihren Claim abzustecken. Auf dem Mittelstreifen haben sie die Pferde abgestellt. Auf den Hochhäusern warten bereits die Geier und schauen herunter auf zwei Feindbilder aus ostdeutscher Produktion, Lisanto-Figuren im Maßstab 30:1. Sie entstammen dem Spielzeugsortiment der DDR und brachten in den 60ern und 70ern den Klassenkampf in Wohnzimmer und Buddelkisten. Um die Ureinwohner des Wilden Ostens ist es still geworden in ihren rechteckigen Tipis zwischen Schillingstraße und Jannowitzbrücke. Sie sind umzingelt, überrannt, haben sich sattgekauft an dem, was die Cowboys brachten und vergessen, dass sie sich einst selbst für ‚Indianer’ hielten, für Söhne der Großen Bärin.

This show features audio walks done during travels, strolls with friends in the neighbourhood, deep listening to the changes of everyday surroundings and sounds alike.