Kommentiert und bekrittelt wurde dieses Buch schon vor seinem Erscheinen. Die Linke befestigt sich an so vielen theoretischen und moralischen Ankerpunkten, dass diese immer auch zum begriffsarmen Identifikationsort werden, zugleich aber auch zum Quell von initiirender Provokation, fruchbarer Debatte wie zermürbendem Streit.
Einer der umstrittensten jener Zweige, der sich aus den Leitfäden der Kritischen Theorie gesponnen hat, wurde und wird gern vage als antideutsch angesprochen. Man denkt an die erweiterte Antisemitismusformel, an Israelsolidarität, an Bahamas.Hanloser gibt einen Überblick zur Geschichte des Anti-D Phänomens, der die kursierenden Darstellungen zu Eike Geisel aus anderem Blickwinkel ergänzt.
Wenn mir das Wort "solidarische Kritik" nicht solch Stirnrunzeln bereiten würde, läge mir es nahe, um Hanlosers unterhaltsame Wanderung durch den Anti-D Garten damit zu benennen. Viele mögen es bösartig finden oder mit hämischem Spott garniert. Ich meine, es sammelt einige Highlights und Stilblüten um an ihnen einen Rundblick auf die Bausteine zu werfen, aus denen zwar mit anderen Inhalten, aber in ähnlicher Weise in vielen linken Denkkulturen exaltierte Formen entstehen.
Sicher, die Querfrontvokabel scheint sehr leichtfertig gewählt, aber das war sie aber gegenüber vielen friedensbewegten Linken der letzten Jahre ebenfalls.
Vor- und Nachhören geht hier: ftp://136.243.155.210/httpdocs/Salatschatten/2020-02-10-Hanloser/2020-02-10-Schwarze-Risse-Hanloser-andere-Querfront.mp3
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