Programm

« KulturWelle » Riots not Diets?: Fettaktivismus #31

Mittwoch, 18. Mär 2015, 20:30 bis 21:30 Uhr
2015-03-18 20:30:00 2015-03-18 21:30:00 Pi Radio
Die KulturWelle ist ein Magazin der studentischen Redaktion am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin.
KulturWelle

Riots not Diets? – Fettaktivismus zwischen Intervention und Schutzraum

„In dem Oberteil siehst du aber ganz schön dick aus!“ Für viele eine Beleidigung. Dann doch lieber um- oder den Bauch einziehen. Und lieber nur die kleine Portion im Restaurant. Und den Nachtisch lass ich lieber ganz weg. Vielleicht doch mal diese neue Diät ausprobieren?

Wer hat die Deutungshoheit über den schönen, den normalen, den begehrenswerten und den gesunden Körper? Und wie kann ein Gegenentwurf aussehen? Das erklären die drei Protagonistinnen dieses Features: Sie sind Fettaktivistinnen und Teil einer körper- und fettpositiven Gegenkultur.

Die politische Bildnerin Magda Albrecht, die Aktivistin Kristina Kuličová und die Bloggerin Anna Kumher zeigen, wie Vorstellungen über Dicksein im Alltag Normen setzt – von Mode bis Medizin, Freibad bis Flugzeugsitz – und wie sie dagegen vorgehen. Ihre Strategien und Interventionen ähneln denen von anderen feministischen Kämpfen um Identitätspolitiken: Coming Out, Begriffe wieder aneignen und neu besetzen, eigene soziale Schutzräume schaffen. Warum binden soziale Normen nicht mehr? Warum erzeugen sie Abwehrreaktionen? Wie verhandeln sie die Beziehung zwischen vorherrschendem Diskurs und individuellem Körper neu? Und reicht die Aufdeckung zum Öffnen neuer Handlungsspielräume? Die Protagonist_innen zeigen uns: Das Persönliche ist immer noch politisch. Ideologien und Bewertungen werden immer kulturell hergestellt und sind alles andere als natürlich. Das gibt uns den Raum, sie zu hinterfragen und zu dekonstruieren.

Kulturwelle

Die Beiträge befassen sich mit der europäischen Kulturgeschichte, -Soziologie, – Philosophie etc. Die Darstellung, Analyse und Interpretation von gesellschaftlichen Tatsachen und soziokulturellen Phänomenen soll im Zentrum der Beiträge stehen. Warum ist unsere moderne Gesellschaft so wie sie ist? Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Menschenbild und technischem Fortschritt? Existiert eine Verbindung zwischen dem Bruttoinlandsprodukt eines Landes und dessen exzessivem Kaffeekonsum? Wie wirkt sich Social-Networking auf die zwischenmenschliche Kommunikation aus?

Kulturtheorien sollen helfen, gesellschaftliche Phänomene zu verstehen und ihre mögliche Bedeutung in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aufzuzeigen. Dabei steht das Phänomen „Kultur“ im Zentrum. Wo beginnt Kultur? Was ist darunter zu verstehen? Wie viele Kulturen gibt es?

Das Ziel der „KulturWelle“ ist es, interdisziplinär zu arbeiten, Brücken zwischen den unterschiedlichen Fachbereichen zu schlagen sowie verschiedene Sichtweisen und Perspektiven auf kulturelle Phänomene kritisch und kontrovers zu diskutieren.

Neben Studenten, Dozenten und Professoren kommen in den Beiträgen auch Künstler, Autoren und Musiker zu Wort. Über die Grenzen des universitären Bereichs hinaus versucht KulturWelle interessierte Hörer zu gewinnen. Auf Anregungen, Kommentare und Foren-Diskussionen ist KulturWelle angewiesen. Das Magazin versucht die Zusammenarbeit mit anderen Radiostationen, kleinen Verlagen, etc. auszubauen. Kontakt