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- Frostschutz-Engel-Konzert im Roten Salon Wenn man von einem deutschen Musiker spricht, der mühelos alle Schattierungen dichterisch-musischen Handwerks hinbekommt, dann spricht man wohl von Jens Friebe. Jens Friebe ist Singer-Songwriter, Chanteur, Liedermacher. Selbst als „deutscher Jarvis Cocker“ wurde er schon bezeichnet.
Am 15. Februar gastiert Friebe gemeinsam mit anderen Musikern zum Solidaritätskonzert für das Frostschutzengelprojekt der Berliner Kältehilfe im Roten Salon der Volksbühne. Es ist der Abschluss der Spendenaktion „Jacke aus und Solidarität zeigen!“, bei der die Besucher der Volksbühne und anderer Theater an den Garderoben für das Frostschutzengel-Projekt spenden konnten.
Das Line-Up an diesem Abend wird ergänzt durch eine Reihe weiterer illustrer Gäste. Da wäre Francesco Wilking, Frontmann von Tele. Wilking hat einige Projekte, "Die Höchste Eisenbahn" mit Moritz Krämer ist sein neuestes. Sie spielen große Lieder, kleine Lieder, mal ein-, mal zweistimmig, mit oder ohne Keyboard – und viele davon stellen sie zum ersten Mal der Öffentlichkeit vor. Die Postrock-Band Geschmeido wiederum hat mit "Kalt, Kalt, Kalt" den programmatischen Song für den Abend dabei, ihr typischer, eleganter Großstadtsound wird unter anderem mit Marimba angewärmt. Die Meystersinger gastieren mit ihrem aktuellen Album „Trost“. Meystersinger sind Schauspieler Roman Leitner-Shamov und Luci van Org (aka Lucilectric – ja, genau: Sie hatte vor mittlerweile 19 Jahren den Hit „Mädchen“). Beide singen zu spielerischem, elektronischem Sound über je mehrere Oktaven und entfalten eine melancholische und tiefgründige Stimmung. Den krönenden Abschluss bildet Andreas Spechtl (Ja, Panik), der einen Überraschungsgast mitbringt!
Solidaritätskonzert für "Frostschutzengel". 15.2., 20 Uhr, im Roten Salon. Tickets: 12, - Euro/ 8, - Euro (erm.)
- Hatun-Sürücü-Gedenktage von Türkiyemspor
Vor acht Jahren wurde Hatun Sürücü Opfer eines "Ehrenmordes". Der Berliner Verein Türkiyemspor beteiligt sich mit einem Fußballturnier, einer Podiumsdiskussion und einer Filmvorführung an den Gedenkveranstaltungen. Vor acht Jahren, am 7. Februar 2005, wurde Hatun Aynur Sürücü vor ihrer Wohnung an einer Bushaltestelle in Berlin-Tempelhof mit drei Kopfschüssen ermordet. Die 23-Jährige war eine Deutsche kurdischer Herkunft, die einem sogenannten "Ehrenmord" zum Opfer fiel. Am 13. April 2006 verurteilte das Berliner Landgericht ihren jüngsten Bruder Ayhan Sürücü zu einer Jugendstrafe von neun Jahren und drei Monaten. Die beiden älteren Brüder, die ebenfalls einer Tatbeteiligung verdächtigt wurden, waren zunächst freigesprochen worden und entzogen sich nach Revision des Urteils einer weiteren Strafverfolgung durch Flucht in die Türkei. Sürücü hatte vor ihrer Ermordung ihren Ehemann verlassen und sich entschlossen, ein selbständiges Leben zu führen. Ihr Tod sorgte bundesweit für Entsetzen und löste eine Debatte über Zwangsehen und Wertvorstellungen von in Deutschland lebenden muslimischen Familien aus. Ebenfalls 2005, dem Todesjahr Sürücüs, wurde die Frauen- und Mädchenabteilung des Berliner Fußballvereins Türkiyemspor gegründet. Geschlechterverhältnisse beschäftigen den in Berlin-Kreuzberg beheimateten Klub seit langem. So unterstützte der Verein Aktionen, die gegen Gewalt in der Familie Stellung bezogen. Durch die Installation von Frauen- und Mädchenfußballteams im Verein ergaben sich zudem in der alltäglichen Arbeit aktive Erfahrungen und Einblicke in die Lebenswelten von Berliner Frauen und Mädchen. Diese flossen in die Arbeit und vereinsinterne Diskussionen ein. Giovanna Krüger, Koordinatorin des Mädchen- und Frauenfußballs bei Türkiyemspor hebt hervor: "Dem Thema Frauenrollen in der Gesellschaft wenden sich Medien, Politik und Gesellschaft entweder ethnisch, religiös oder klassenspezifisch zu. Alle drei Zugänge sind in der täglichen Arbeit im Verein erfahrbar." Deshalb hat man sich bei Türkiyemspor in diesem Jahr entschlossen, mit Hatun-Sürücü-Tagen an die Ermordete zu erinnern. Vom 26. Januar bis zum 7. Februar finden in diesem Rahmen mehrere Veranstaltungen statt. "Wir wollen mit der Veranstaltungsreihe ein Stück unserer Sensibilisierung in die Öffentlichkeit tragen", erklärt Giovanna Krüger. Bereits am vergangenen Samstag fand in Kreuzberg ein Hallenfußballturnier statt. Alle in dem Ortsteil beheimateten Frauenteams nahmen daran teil: Türkiyemspor, DFC Kreuzberg, SV Seitenwechsel, SC Berliner Amateure, Kickerinhas, Hansa 07 sowie BSV Al-Dersimspor. Komplettiert wurde das Achterfeld vom SV Pfefferwerk aus Prenzlauer Berg. Den vom Berliner Fußball-Verband gestifteten und von Canan Bayram (Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses für Bündnis 90/Die Grünen) überreichten Hatun-Sürücü-Cup gewann Al-Dersimspor. "Das kam nicht so überraschend", erzählt Robert Claus vom Türkiyemspor-Mediateam im Gespräch mit Fußball-gegen-Nazis, schließlich spiele das Team in der Regionalliga, der dritthöchsten Spielklasse in Deutschland. "Es war ein sehr entspanntes Turnier, bei dem der Spaß im Vordergrund stand", sagt Claus. Die weiteren Veranstaltungen der Hatun-Sürücü-Tage dagegen dürften eher ernsthaft werden: Am kommenden Montag (4.2.) findet im "Südblock" in der Kreuzberger Admiralsstraße 1-2 eine Podiumsdiskussion mit Filmvorführung statt. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr, gezeigt wird zunächst der Films "Verlorene Ehre - Der Irrweg der Familie Sürücü" von Matthias Deiß. Im Anschluss diskutieren unter dem Titel "'Ich darf nicht…' - Berliner Mädchen auf der Suche nach der eigenen Identität" die Schauspielerin Idil Baydar alias "Jilet Ayse", der Regisseur Matthias Deiß, Rabeya Müller vom Liberal-Islamischen Bund e.V., Kazim Erdogan vom "Aufbruch Neukölln" sowie Mitglieder von "HEROES Gegen Unterdrückung im Namen der Ehre", von der "Berliner Initiative gegen Gewalt gegen Frauen" und vom Türkisch-Deutschen Frauenverein. "Wir wollen mit der Veranstaltungsreihe vor allem Diskussionsanreize bieten", erläutert Claus. Am Donnerstag (7.2.) schließlich findet die jährliche Gedenkveranstaltung am Gedenkstein für Hatun Sürücü in der Oberlandstraße/Ecke Oberlandgarten in Berlin-Tempelhof statt. Veranstalter ist das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, neben Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler und Bezirksverordnetenvorsteherin Petra Dittmeyer werden unter anderem auch Mitglieder von Türkiyemspor teilnehmen.
- Demo-Ticker
Das Neuste zum Thema „Wogegen es sich zu protestieren lohnt“, aktuell aufbereitet von unseren KollegInnen von Radio Aktiv.
- 9. International Directors Lounge im Naherholungssternchen
Directors Lounge (Abkürzung: DL) ist eine laufende Berliner Film- und Medienkunst-Plattform mit ganzjährigen Vorführungen und Ausstellungen in Berlin und verschiedenen anderen Städten. Jährlich parallel zu den Internationalen Filmfestspielen Berlin (Februar), findet die zentrale Veranstaltung der Directors Lounge, die intensivierte Präsentation „The Berlin International Directors Lounge“ statt. Directors Lounge wurde von dem Filmemacher André Werner und Galeristen/Kurator Longest F. Stein in Verbindung mit der A&O-gallery und anderen Künstlern aus der Berliner Medienkunst Szene ins Leben gerufen. Directors Lounge wurde 2005 informell gegründet, um Filmemacher und Videokünstler ein ungezwungenes Umfeld als Treffpunkt während der Berlinale anzubieten, sowie auch als Möglichkeit, Filme zu zeigen, die hinsichtlich ihrer Länge, Methode oder Thematik keine genormte Kategorisierung entsprachen, ob von bekannten oder obskuren Künstlern. Im Gegensatz zu den meisten solchen Filmfesten, sollte die Umgebung frei von der „Black-Box-Atmosphäre“ der gewöhnlichen Kinos und Vorführäume sein, sondern eher Interaktion und Gespräch fördern. Als solches war ihr Ziel auch als eine Startrampe für Kooperationen zu dienen. Aufgrund der positiven Resonanz wurde das Event über des jährlichen Festivals hinaus erweitert, und es entwicke