« KulturWelle » The Emotion Is Present: Museum als Erfahrungsraum #33b
The Emotion Is Present – Museum als Erfahrungsraum
Manche gehen rasch an den Ausstellungsstücken vorüber, andere bleiben eine Stunde oder den ganzen Tag. »Im Dialog mit dem Kunstwerk sein«, sagt man. Aber kann man tatsächlich mit einem Ding – sei es nun ein Gemälde oder ein Alltagsgegenstand aus einer vergangenen Zeit – im Dialog sein? Wer spricht da?
Im modernen »Erlebnismuseum« werden die Besucher_innen nicht nur in Dialog, sondern in eine körperliche und emotionale Beziehung zu den Exponaten gestellt. Alles darf und soll angefasst werden. Im Berliner DDR-Museum kann man sich in den Trabi setzen und mit dem eigenen Körper eine vergangene Realität nachspielen. Für ihren Beitrag hat Anna Hüttmann das ausprobiert und den musealen Konzepten dahinter nachgeforscht. Den theoretischen Kontext dieses »emotional turn« in der Ausstellungspraxis besprechen wir im Studio mit dem Museologen Mario Schulze.
Auch unser zweiter Beitrag widmet sich der emotionalen Dimension eines Ausstellungsstücks: Elisabeth Stursberg unternimmt eine imaginäre Reise auf Arnold Böcklins unheimliches Gemälde »Die Toteninsel«. Wie es wirkt und was es bedeutet, wenn die Emotion im Museum den Text verdrängt, haben wir außerdem in einem Interview Juliane Brauer gefragt, die zur Geschichte der Emotionen forscht.
Kulturwelle
Die Beiträge befassen sich mit der europäischen Kulturgeschichte, -Soziologie, – Philosophie etc. Die Darstellung, Analyse und Interpretation von gesellschaftlichen Tatsachen und soziokulturellen Phänomenen soll im Zentrum der Beiträge stehen. Warum ist unsere moderne Gesellschaft so wie sie ist? Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Menschenbild und technischem Fortschritt? Existiert eine Verbindung zwischen dem Bruttoinlandsprodukt eines Landes und dessen exzessivem Kaffeekonsum? Wie wirkt sich Social-Networking auf die zwischenmenschliche Kommunikation aus?
Kulturtheorien sollen helfen, gesellschaftliche Phänomene zu verstehen und ihre mögliche Bedeutung in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aufzuzeigen. Dabei steht das Phänomen „Kultur“ im Zentrum. Wo beginnt Kultur? Was ist darunter zu verstehen? Wie viele Kulturen gibt es?
Das Ziel der „KulturWelle“ ist es, interdisziplinär zu arbeiten, Brücken zwischen den unterschiedlichen Fachbereichen zu schlagen sowie verschiedene Sichtweisen und Perspektiven auf kulturelle Phänomene kritisch und kontrovers zu diskutieren.
Neben Studenten, Dozenten und Professoren kommen in den Beiträgen auch Künstler, Autoren und Musiker zu Wort. Über die Grenzen des universitären Bereichs hinaus versucht KulturWelle interessierte Hörer zu gewinnen. Auf Anregungen, Kommentare und Foren-Diskussionen ist KulturWelle angewiesen. Das Magazin versucht die Zusammenarbeit mit anderen Radiostationen, kleinen Verlagen, etc. auszubauen. Kontakt
Wiederholung vom Donnerstag, 13. Mai 2015, 20:30 Uhr