« Berliner Runde - Radia Obskura » Widerstand mit Methode: Akademische (Arbeits)Kämpfe & datenbasierte Antidiskriminierungsarbeit #171
In dieser Sendung befassen wir uns mit zweieinhalb Themen - (1) mit der Nutzung von Offenen Daten für Antidiskriminierungsarbeit und mit akademischen Kämpfen, (2a) in der Türkei (gegen eine autoritäre Regierung) und (2b) in Deutschland (gegen ein feudales akademisches System).
Datenbasierte Antidiskriminierungsarbeit
Open Data sind nicht-personenbezogene, digitale Daten, die allen 'internetfähigen Personen' kostenlos und unter freien Lizenzen zur Verfügung stehen. Im öffentlichen Dienst sind das z.B. Datensätze über Kulturdenkmäler, Brunnen, öffentliche Budgets oder ähnliches. Nun sind Daten an sich insofern diskriminatorisch, als sie klare Unterscheidungen treffen müssen. Inwieweit solche Open Data aber gerade dafür genutzt werden können, sich gegen verschiedene Formen von Diskriminierung einzusetzen und somit eine empowernde Funktion erlangen, darüber sprechen wir mit Moritz Neujeffski von der Open Knowledge Foundation Deutschland (OKFN). Mit dem Projekt Datenschule der OKFN war er im Oktober 2017 an einer Tagung der Organisation ufuq.de in Berlin beteiligt, in der es um genau diese Frage ging.
- http://www.ufuq.de/Open-Data-Antidiskriminierungsarbeit.pdf
- http://datenschule.de/
- http://www.ufuq.de/
- https://www.startnext.com/openschufa
- https://fragdenstaat.de/
Academics Unite! Akademische (Arbeits)Kämpfe
Ebenfalls in Berlin brachte der Verein ROSAlumni e.V. Mitte Februar zwei Personen auf ein Podium, die sich auf verschiedene und auch ähnliche Weise im Rahmen ihrer akademischen Tätigkeit politisch engagieren. Welche Kämpfe werden in der Türkei und in Deutschland von Wissenschaftler*innen oder in der Wissenschaft mit welchen Mitteln geführt? Welche Ähnlichkeiten und Unterschiede lassen sich dabei feststellen und welche Möglichkeiten der Zusammenarbeit bestehen?
Zeynep Kıvılcım forscht in Berlin zu Internationalem Recht und war bis 2016 an der Universität Istanbul tätig. Nach der Ausrufung des Ausnahmezustandes wurde sie entlassen. Sie hatte sich u.a. an der Petition "Academics for Peace" beteiligt. Sie spricht über die Situation kritischer türkischer WIssenschaftler*innen in der Türkei und im Exil. Peter Ullrich betreibt an der TU Berlin u.a. Protest- und Bewegungsforschung, setzt sich aber auch intensiv für die Belange des wissenschaftlichen Mittelbaus in Deutschland ein. In diesem Kontext hat er die Netzewrke "Prekäres Wissen" und "Gute Arbeit in der Wissenschaft" mit gegründet.
Radia Obskura hat die Veranstaltung aufgezeichnet. In der Sendung werden nur Auszüge ein gespielt - der vollständige Mitschnitt kann unter https://www.freie-radios.net/87613 nachgehört und heruntergeladen werden.
Tracklist
- Naileater - Death Monger
- Aivery - Space Between
- Yippie Yeah - Optimize Me (am 8.3.2018 live im Kiki Sol in Berlin!)
- Irreversible Entanglements - Enough
Radia Obskura
ist ein Radiomagazin. Die Sendung ist subversiv international überregional. Radia Obskura ist eine gemeinsame Sendung von Radio Corax (Halle), Freies Sender Kombinat (Hamburg), Radio Freirad (Innsbruck) und Pi Radio (Berlin).
Radia Obskura sendet jeden ersten Freitag im Monat von 18 bis 19 Uhr, meistens live aus F'hain in Berlin auf 88,4 MHz und Potsdam auf 90,7 MHz.
Zu empfangen ist die Sendung auf UKW nicht nur in Berlin und Potsdam. Sie wird darüber hinaus Mittwochs 19 – 20 Uhr im Raum Hamburg auf 93,0 MHz und 101,4 bzw. 105,7 MHz und im Raum Halle-Leipzig auf 95,9 MHz (hier Wiederholung der Sendung am Donnerstagmorgen um 10:10 Uhr) ausgestrahlt. Alle vier Wochen kann man Radia Obskura jeden dritten Montag um 20 Uhr im Raum Innsbruck auf 105,9 MHz, im Raum Völs bis Telfs auf 106,2 MHZ und im Raum Hall bis Schwaz auf 89,6 MHz empfangen.
Per Internet-Live-Stream ist Radia Obskura im Stream der jeweiligen Radios zu hören. Alle Wortbeiträge sind unter https://radiaobskura.wordpress.com/ nachzuhören.