BFR: UKW für die Freien Radios Berlin-Brandenburg

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Die Freien Radios Berlin-Brandenburg (FR-BB) sollen Ende 2025 ihren wichtigsten Ausspielweg über UKW verlieren. Das ist die vollendete Tatsache, vor der die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) die Freien Radios mit der Ausschreibung ihrer Frequenzen sowie dem Verkauf des eigentlichen Senders stellt. Eine Entscheidung, der die betroffenen Sender nie zugestimmt haben – auch wenn sie im Rahmen der von den FR-BB stark kritisierten Audiostrategie der MABB nicht überraschend kommt. Der Bundesverband Freier Radios (BFR) verurteilt diese Entscheidung und fordert, dass die MABB den Freien Radios als nicht-kommerzielle Lokalsender auch in den kommenden Jahren einen Sendebetrieb auf UKW ebenso wie auf DAB+ ermöglicht.

Die Freien Radios in Berlin und Brandenburg haben, ebenso wie alle Freien Radios, ein sehr großes Interesse daran, über etablierteterrestrische, flächendeckende Verbreitungsformen zu senden. Das ist aktuell, nach wie vor in erster Linie UKW. Denn nach wie vor ist DAB+ für viele Hörende nicht Priorität. Egal ob im Land Berlin oder im Land Brandenburg. Denn allen wohlwollenden Statistiken zum Trotz ist die Verbreitung von DAB+ Empfangsgeräten und vor allem deren verbreitete Nutzung fraglich. Alleine deshalb ist es geboten, wie noch 2018 von der damaligen Direktorin der MABB, Dr. Anja Zimmer, versprochen, den Sendebetrieb auf UKW dauerhaft sicherzustellen und parallel zu DAB+ zu bedienen (Simulcast-Betrieb). Deswegen hatte die MABB schließlich die Antennen selbst auch gekauft. Umso überraschender ist es, dass nun in der Ausschreibung explizit erwähnt wird, dass die Frequenzen 88,4 MHz für Berlin und 90,7 MHz für Potsdam, die bereits seit 2010 von den Freien Radios genutzt werden, nun an andere und auch privat-kommerzielle Anbieter vergeben werden sollen. Statt wie darin behauptet, mehr Medienvielfalt zu ermöglichen, verdrängt die MABB damit faktisch zugangsoffene Medien zugunsten kommerzieller Sparten- und Formatprogramme.

Die Freien Radios Berlin-Brandenburg fordern deswegen schon lange, dass der Simulcast-Betrieb von UKW und DAB+ durch die Medienanstalten auch weiter ermöglicht und gefördert wird. Dieser Forderung schließt sich der Bundesverband Freier Radios mit Nachdruck an. Die Medienanstalten haben u.a. zu Recht den Auftrag, Medienkompetenz zu fördern und den demokratischen Zugang zum Rundfunk zu ermöglichen. Gerade hierfür stehen par excellence freie Radios, die Räume des gesellschaftlichen demokratischen Austausches schaffen und damit aktiv dazu beitragen, Diskriminierungen in der Gesellschaft abzubauen, indem sie diesen das Modell der konkurrenzfreien, solidarischen Assoziation entgegenstellen. Entsprechend erwarten wir als Bundesverband der Freien Radios von der MABB, dass sie die Freien Radios Berlin-Brandenburg dabei unterstützen, einen Simulcast Betrieb auch in Zukunft sicherzustellen – wie die Medienanstalt Hamburg es gerade für dieses Jahr dem FSK ermöglicht hat.

Radio Słubfurt: Nachruf auf Bernd Schwarz

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Bernd Schwarz – der charmante „Brummbär von Radio Słubfurt– hat uns viel zu früh verlassen.

Für die einen war er ein guter Freund, für die anderen der beste Freund überhaupt. Mit seiner herzlichen, manchmal grummeligen, aber immer liebevollen Art hat er uns alle begeistert und so manche Situation mit einem Augenzwinkern aufgelockert. Als Kollege und Mentor war Bernd unverzichtbar.

Mit seiner Leidenschaft für Radio hat er nicht nur Radio Słubfurt geprägt, sondern auch viele motiviert, mutig neue Wege zu gehen. Radiomachen war für ihn mehr als ein Job –es war seine große Liebe. Natürlich hinterlässt er eine große Lücke, die nicht leicht zu füllen sein wird.

Aber eines ist sicher: Radio Slubfurt wird sein Vermächtnis in Ehren halten und seine Herzensprojekte mit demselben Elan weiterführen, den er uns immer vorgelebt hat.

Bernd, du wirst uns fehlen, mit deinem Lachen, deinem Schalk und deiner unendlichen Leidenschaft. Aber wir wissen, dass du uns von irgendwo da oben mit einem Zwinkern im Auge zuschaust und uns kräftig die Daumen drückst.

Dein Team von Radio Slubfurt

Die Trauerfeier findet am 11.02.2025 um 12.00 Uhr in der Trauerhalle auf dem Hauptfriedhof in Frankfurt (Oder) statt.

Wir wollen uns gemeinsam an ihn erinnern, darum wird es um 14.00 Uhr eine würdige Abschiedsfeier im Mehrgenerationshaus MIKADO geben. Dort werden wir Bernd dann mit seinen geliebten „Schnittchen“ verabschieden.

Es wird Musik von befreundeten Musikern und Musikerinnen geben, wir werden seine Stimme nochmal hören und es werden auch noch weitere Erinnerungsstücke zu sehen sein.

BFR: Offener Brief an die mabb

Sehr geehrte Mitglieder des Medienrates der Medienanstalt Berlin-Brandenburg,

mit Erstaunen haben wir Ihre Entscheidung zur Vergabe der Sendelizenzen für den nichtkommerziellen Radiobetrieb auf den UKW-Frequenzen 88,4 MHz in Berlin und 90,7 MHz in Potsdam zur Kenntnis genommen.

Mit Ihrem Beschluss bevorzugen Sie entgegen Ihrer Zuständigkeit für zwei Bundesländer die Berliner Anbieter*innen auf Kosten der Freien Radiogruppen in Brandenburg. Eine Vergabe von Rundfunklizenzen, die sich auf den Rundfunkempfang in beiden Bundesländern auswirkt, sollte Anbieter*innen aus beiden Bundesländern entsprechend berücksichtigen.

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MABB: Planungssicherheit für nichtkommerzielles Radio in Berlin und Brandenburg

Medienrat erteilt dreijährige Zulassungen an zwei Veranstalter für die nichtkommerzielle Nutzung der UKW-Frequenzen 88,4 MHz und 90,7 MHz.

Auf den UKW-Frequenzen 88,4 MHz (Berlin) und 90,7 MHz (Potsdam) senden zukünftig das 88vier Radionetzwerk Berlin und die Initiative Freie Radios Berlin Brandenburg.

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